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Was bedeutet eigentlich V2A und V4A?

Rostfreie Edelstähle bereichern bereits seit Anfang des letzten Jahrhunderts unsere verfügbaren metallischen Werkstoffe. Diese Werkstoffe sind nach sogenannten Werkzeugnummern sortiert und es gibt mehrere Stähle mit der Bezeichnung V2A oder V4A. Der Name des Stahls rührt daher, dass damals versucht wurde, austenitische Stähle durch eine Legierung von Eisen, Chrom und Nickel herzustellen. Der Buchstabe “V” steht für Versuch und “A” steht für Austenit. V2A-Stähle werden mit Chrom und Nickel legiert, bei V4A kommt das Element Molybdän hinzu. Darüber hinaus werden auch andere Elemente hinzugefügt, z.B. um die Bearbeitung zu verbessern. Die alternativen, aber fachlich nicht ganz richtige Bezeichnungen für V2A und V4A sind rostfreier Edelstahl, VA oder Inox.

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Das Material V2A

Dieser nach der Prüfbezeichnung Versuchsschmelze 2, Austenit“ benannte Stahl wird in seiner ursprünglichen Variante nicht mehr hergestellt. Seine Werkstoffnummer ist 1.4300 und die dazugehörige Legierungs-ID X12CrNi18-8. Diese Kennzeichnung bedeutet, dass der Stahl weniger als 0,12 Prozent Kohlenstoff, 17 bis 19 Prozent Chrom und 7 bis 9 Prozent Nickel enthält. Außerdem werden Höchstmengen anderer Elemente wie z. B. Schwefel, Mangan oder Phosphor angegeben. Heute wird der Name V2A vor allem Werkstoffen mit der Nummer 1.4301 (X5CrNi18-10) und einer sehr ähnlichen Stahlnummer 1.4307 (X2CrNi18-9) zugeordnet. Beide Stähle enthalten viel weniger Kohlenstoff, aber mehr Nickel. V2A ist ein häufig verwendetes Material, das sich relativ leicht bearbeiten und polieren lässt. Diese Gruppe umfasst über 50 % aller Edelstähle, die zur Herstellung vieler rostfreier Haushaltsartikel verwendet werden.

Spülen, Geländer und Besteck sind nur einige Beispiele für die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten dieses Materials. Eine weitere Variante des V2A genannten Stahls ist der Stahl mit der Werkzeugnummer 1.4305 (X10CrNiS18-9 und X8CrNiS18-9). Sie enthalten etwas mehr Schwefel, um die Verarbeitung mit automatischen Verarbeitungsmaschinen zu erleichtern. Häufig wird dieser Werkstoff zur Herstellung von Edelstahldrehteilen verwendet. Stähle sind in der Regel bis ca. 600 °C hitzebeständig. Bei höheren Temperaturen werden titanstabilisierte Stähle mit der Werkstoffnummer 1.4541 (X6CrNiTi18-10) empfohlen.

Insbesondere im Schwimmbadbereich sollte V4A-Edelstahl verwendet werden.

Das Material V4A

Da V2A nicht chloridbeständig ist, wurde das Material mit ca. 2% Molybdän angereichert. Ein typischer Stahl dieser Art ist der Stahl mit der Werkzeugnummer 1.4401 (X5CrNiMo17-12-2). Seine hohe Korrosionsbeständigkeit macht es ideal für den Einsatz in Schwimmbädern, Salzwasser und der chemischen Industrie. Wie V2A lässt es sich gut kalt umformen. Es kann gebogen als auch gestanzt werden. Allerdings ist seine Zerspanbarkeit sehr schlecht, was die Herstellung von Dreh- und Frästeilen sehr schwierig werden lässt. Wird eine noch höhere Korrosionsbeständigkeit gefordert, kommt Stahl mit der Werkstoffnummer 1.4571 (X6CrNiMoTi17-12-2) zum Einsatz. Dieser titanstabilisierte Edelstahl ist auch bei hohen Temperaturen sehr widerstandsfähig. Soll es bei niedrigeren Betriebstemperaturen eingesetzt werden, reicht es aus, günstigeren Stahl mit der Werkstoffnummer 1.4404 (X2CrNiMo17-12-2) zu verwenden.

Wenn noch hochwertigere rostfreie und korrosionsbeständige Stähle benötigt werden, kommt der Handelsname Alloy zum Einsatz. Ein typischer Vertreter dieser Art ist Alloy 926. Sein Legierungskennzeichen lautet X1NiCrMoCuN25-20-7 und auch für Nichtfachleute ist leicht zu erkennen, dass Eisen in dieser Legierung mit weniger als 50 Prozent eine untergeordnete Rolle spielt.

 

Fazit

Die Stahlgruppen V2A und V4A decken ein breites Spektrum an Edelstählen ab. Mehr als die Hälfte aller verwendeten Edelstähle stammen aus dieser Gruppe. Sie zeichnen sich durch ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis aus und sind aus unserer modernen Welt nicht mehr wegzudenken. Dieses vielfältige Material wird von einfachen rostfreien Haushaltsgegenständen bis hin zu komplexen, stark belasteten Industrieanlagen verwendet.

 

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