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Ist (hochwertiger) Edelstahl magnetisch?

Ist (hochwertiger) Edelstahl magnetisch?

Zahlreiche Gegenstände aus Industrie, Gastronomie und Medizintechnik werden aus korrosionsbeständigem Edelstahl gefertigt. Das Material ist rostfrei und lebensmittelecht, sodass es keine Gesundheitsbeeinträchtigungen riskiert. Zu beachten ist, dass Edelstahl als rostfreier Edelstahl nur dann bezeichnet werden darf, wenn eine Legierung mindestens 12 % Chrom enthält. Dies macht das Material in der vielseitigen Verwendung so attraktiv. Zunächst muss also festgehalten werden, dass Edelstahl zwar ein hochpreisiges Material ist, in der Verwendung aber nahezu risikofrei.

Daraus ergeben sich zwei Folgefragen: 1. Ist Edelstahl generell magnetisch und 2. Sagt die magnetische Kraft des Edelstahls etwas über die Qualität des Materials aus?

Häufig wird diskutiert, ob die magnetische Wirkung des Edelstahls über die Qualität Aufschluss gibt. Denn es soll – möchte man einschlägigen Foren Glauben schenken – so sein, dass rostfreier Stahl nicht magnetisch ist. Um die Qualität des angebotenen Edelstahls prüfen zu können, soll ein Magnet an das fragliche Material gehalten werden; reagiert es, so soll es sich (wenn überhaupt) um bloß minderwertigen Edelstahl handeln.

Dies ist ein Mythos und wird von uns nicht unterstützt! Der sogenannte Magnettest sagt nichts über die Qualität der Edelstahlsorte aus, sondern lediglich über die Zusammensetzung der Legierung!

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Ob Edelstahl eine magnetische Wirkung hat oder nicht hängt einzig von der jeweiligen Sorte des Edelstahls ab. Neben der Menge des enthaltenen Chroms und damit der Zusammensetzung der Legierung beeinflussen auch weitere Elemente die Eigenschaften des Materials. Daraus folgend sind die Edelstahlsorten insbesondere in zwei verschiedene Gruppen einzuteilen: in austenitischen und ferritischen Stahl.

Die austenitischen Edelstahlsorten sind nur leicht magnetisch, da sie mehr unmagnetischen Kohlenstoff enthalten als ferritisches Edelstahl, das wiederum stark magnetisierbar ist. Die überwiegenden Edelstahlsorten bestehen jedoch aus austenitischen Legierungen.

Allein der Umstand, dass überwiegend austenitische Legierungen verwendet werden, sagt aber auch nichts darüber aus, welche Edelstahlsorte das bessere Material ist. Vielmehr hat jede Legierung Vor- und Nachteile, wobei die Einsatzfähigkeit von dem jeweiligen Anwendungsgebiet abhängig ist.

Die wohl bekannteste austenitische Edelstahlsorte ist die Edelstahlsorte mit der Werkstoffnummer 1.4301 und der Bezeichnung V2A; auch sie ist leicht magnetisch. Diese Sorte wird insbesondere in der Chemie- und Lebensmittelindustrie verwendet. Diese Edelstahlsorte hat 17,5 bis 19,5 Prozent Chromanteil und ist damit nicht nur lebensmittelecht und korrosionsbeständig, sondern auch ein rostfreier Edelstahl. Nachteilig bei dieser Edelstahlsorte kann die geringe Wärmeleitfähigkeit sein, die zu einem Wärmestau im Material führen kann.

Neben der Edelstahlsorte 1.4301 ist auch die Edelstahlsorte 1.4016 sehr bekannt. Mit ihr wird vor allem in der Lebensmittelindustrie gearbeitet und aus dieser Legierung werden zahlreiche Haushaltsgeräte hergestellt. Diese Edelstahlsorte ist stark magnetisch und hat einen Chromanteil von 16 bis 18 Prozent, sodass auch sie lebensmittelecht und auch rostfrei ist. Im Gegensatz zur Edelstahlsorte 1.4301 hat die Edelstahlsorte 1.4016 eine sehr hohe Wärmeleitfähigkeit und damit eine starke Hitzeentwicklung, die von der magnetischen Edelstahlsorte gut ausgehalten wird. Dadurch wird kein Wärmestau im Material und damit auch kein Verzug verursacht bei Produkten aus 1.4016.

Aber ist magnetischer Edelstahl denn jetzt minderwertiger? NEIN!

Beide Edelstahlsorten – magnetisch und unmagnetisch – haben ihre Vor- und Nachteile. Es hängt immer vom jeweiligen Anwendungsgebiet ab, welche Legierung zur Verarbeitung gewählt werden sollte. Der gemeinsame Vorteil der magnetischen und unmagnetischen Edelstahlsorten? Sie sind jeweils rostfrei und lebensmittelecht. Die magnetische Wirkung sagt einzig etwas über die Zusammensetzung der Legierung aus; nicht aber über die Qualität.

Zur Vertiefung des Themas „Edelstahlsorten“ lesen Sie auch unseren Beitrag zu V2A-Edelstahl und weiteren Edelstahlsorten. 

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